Das Zusammensetzen von Kleidungsstücken ist die Kernkompetenz für Bekleidungsnäher/innen.
Bekleidungsnäher/innen wenden berufsspezifisches Fachvokabular und berufsspezifische (Qualitäts-)Standards sowie Methoden, Verfahren, Geräte und Arbeitsmaterialien fachgerecht an.

Berufsprofil
Bekleidungsnäher/innen wenden berufsspezifisches Fachvokabular und berufsspezifische (Qualitäts-)Standards sowie Methoden, Verfahren, Geräte und Arbeitsmaterialien fachgerecht an.
Bekleidungsnäher/innen erledigen die technischen Aufgaben in ihrem Berufsfeld selbstständig.
Sie organisieren ihre Arbeit sorgfältig und qualitätsorientiert. Dabei berücksichtigen sie ökonomische und ökologische Aspekte und wenden berufsspezifische Arbeitstechniken, Lern-, Informations- und Kommunikationsstrategien zielorientiert an.
Sie gestalten bewusst ihre Beziehungen zu Vorgesetzten, im Team und zu Kunden und gehen konstruktiv mit kommunikativen Herausforderungen und Konfliktsituationen um.
Sie analysieren ihre Ansätze und Handlungen verantwortungsbewusst, engagieren sich, sind flexibel in Bezug auf Veränderungen und können mit Zeitdruck umgehen.
Sie entwickeln ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten und tragen durch ihr verantwortungsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz entscheidend zur Vielfalt, Qualität, Entwicklung und zum Image der Bekleidungsindustrie bei.
Bekleidungsnäher/innen (EBA) können eine zweijährige Zweitlehre als Bekleidungsgestalter/in (EFZ) absolvieren.
Sie
- richten den Arbeitsplatz ein und bereiten die auszuführenden Arbeiten vor.
- organisieren ihre eigene Arbeit rationell und nach zeitgemäßen Methoden gemäß den allgemeinen und betrieblichen Vorgaben.
- fertigen Kleidungsstücke fachgerecht nach Anleitung an: das zugeschnittene Material verstärken und befestigen, die zugeschnittenen Teile zusammenfügen und einzelne Kleidungsstücke in die richtige Form bügeln.
- führen Qualitätskontrollen gewissenhaft und professionell durch.
- arbeiten als Angestellte in Schneidereien, in der Textilindustrie oder als Änderungsschneider. Je nach Arbeitsplatz arbeiten sie recht selbstständig.
- wenden bei ihrer Arbeit gewissenhaft die Regeln des Umweltschutzes, des Gesundheitsschutzes, der Arbeitssicherheit und der Hygiene an.

Die Ausbildung in der École de Couture
Dauer: 2 Jahre
Lehrvertrag: zwischen dem/der Lernenden, der Ecole de Couture als Lehrmeister/in und der Dienststelle für Berufsbildung des Kantons Wallis.
Die drei Säulen der Ausbildung :
- A.) Lehrbetrieb: Praktische Ausbildung in den Produktionsstätten
- B.) Berufsschule: Schulische Ausbildung, die den Unterricht in beruflichen Kenntnissen, Allgemeinbildung und Sport umfasst.
- C.) Überbetriebliche Kurse: Unterweisung in grundlegenden Nähtechniken
A) Die praktische Ausbildung
- in den zweisprachigen Ateliers in Siders (Deutschkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Die Ausbilderinnen sind zweisprachig).
- 4 Tage / Woche
- Programm :
- Einführung in die Grundtechniken des Nähens, rationelles und umweltfreundliches Arbeiten
- Anfertigung von Kleidung für das TEXILirium und je nach Bestellung von anderen Geschäften, Chören, Tanzgruppen, Firmen,...
- Durchführung von Ausbesserungen und Änderungen (dienen gleichzeitig der Analyse von Bekleidungstechniken, Materialien und Lieferungen)
- Projektarbeit
- Bekleidungsnäher/innen arbeiten zusammen mit Bekleidungsgestalter/in den Produktionsstätten. Ills sind die Spezialisten für die Konfektionierung. Sie führen keine Kundenberatung durch, erstellen keine Schnittmuster und schneiden keine Kleidungsstücke zu.
B. 1.) Berufsschule
- bei l'Ecole de Couture in Siders
- Simultaner Unterricht auf Deutsch und Französisch
- ½ Tag / Woche | Lektionen pro Jahr | |
1. Jahr | 2. Jahr | |
Pos 1. Zusammensetzen von Kleidungsstücken | 180 | 200 |
- Fasern beschreiben | 40 | |
- Beschreiben Sie die Textilmaterialien | 20 | 60 |
- Textilstücke benennen | 20 | 20 |
- Nähmaschinen in Betrieb nehmen | 20 | |
- Sticharten beschreiben und erklären | 40 | 40 |
- Beschreiben Sie die Näharten | 40 | 40 |
- Maschinen beschreiben | 40 | |
Pos 2 Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz | 20 |
B. 2 ) Allgemeiner Unterricht ABU
- für deutschsprachige Lernende in der BFO Brig
- für französischsprachige Lehrlinge an der EPCA Sion
- ½ Tag / Woche
1. Jahr | 2. Jahr | |
Sprache und Kommunikation / Gesellschaft | 120 | 120 |
Sport | 40 | 40 |
C) Die überbetrieblichen Kurse ÜK
- in den zweisprachigen Ateliers in Siders
1. Jahr | CIE 1 | 5 Tage | Einführung, grundlegende Techniken |
CIE 2 | 6 Tage | Teilarbeiten Röcke und Hosen | |
2. Jahr | CIE 3 | 5 Tage | Teilarbeiten Hemd und Kittel |
Die Lernenden der privaten Werkstätten besuchen den berufskundlichen und allgemeinbildenden Unterricht sowie die ÜKs mit den Lernenden vonEcole de Couture.

Allgemeine Informationen
Gehalt
Die Auszubildenden der Ecole de Couture im Wallis werden nicht entlohnt.
Kosten
Das Schulgeld wird vom Kanton Wallis subventioniert (für Lehrlinge mit Wohnsitz im Wallis).
Materialkosten sind von den Lernenden zu tragen :
- ca 500.- - 700.- Fr. im ersten Jahr
- ca 100.- - 300.- Fr. in 2ᵉ und 3ᵉ Jahr
Beginn des Lehrstelle
- Vertrag ab dem 1. Juli
- Öffnung der Ateliers und Kurse ab Mitte August
- Der Lehrvertrag beginnt immer am 1. Juli und endet genau 3 Jahre (2 Jahre für EBA) später, am 30. Juni, direkt nach den Abschlussprüfungen.
- Der Zeitraum vom 1. Juli bis zum ersten Arbeitstag im August gilt als Ferienzeit.
Zeit
- 40 Stunden / Woche
- 40 Wochen / Jahr, einschließlich berufsbezogener und allgemeinbildender Kurse,
- + 3 Wochen Praktikum nach dem ersten Lehrjahr (für EBA und EFZ), idealerweise im Sommer, und nach dem zweiten Lehrjahr (EFZ)
- + max. 4 Wochen für die Erarbeitung von Dossiers, Projektarbeiten, selbständiges Arbeiten, Mitarbeit und Präsenz bei kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen, Prüfungsvorbereitung.
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag
- 08:15 - 12:15
- 13:15 - 17:15
(Änderungen vorbehalten)
Urlaub
- 5 Wochen je nach Vertrag
Angebot von zusätzlichen Praktika nach der Ausbildung
Kofinanzierung durch Movetia (nationale und internationale Austauschprogramme)
Perspektiven
- Eidgenössischer Fachausweis als Schneider/in, Eidgenössisches Diplom als Schneider/in, berufsbegleitende Ausbildungen, Worb
- Eidgenössische Meisterschaft
- Theaterkostümbildner/in, 1 Jahr, Freiburg
- Theaterkostümbildner/in, 2 Jahre, STF Zürich
- Diplom als Techniker/in HF Mode oder Techniker/in HF Bekleidung, 2 Jahre, STA Lugano
- Bachelor of Arts in Industrie- und Produktdesign, Ausrichtung Modedesign, 3 Jahre, HEAD Genève;
- Patronatstechniker/in , STF Zürich
- Fashion Specialist STF Zürich
- Textilkaufmann/-frau, STF Zürich
- Textilökonom/in HF, STF Zürich
- Produktmanager/in Textil NDS HF, STF Zürich
- Techniker/in HF Textil Fashion Design & Technology, STF Zürich
- Bachelor und Master in Modedesign BA FH, Fachhochschule Basel
- Bachelor und Master Textildesign, Fachhochschule Luzern
- Bachelor und Master Design, Höhere Fachschulen in Lausanne, Zürich, Genf
- Bachelor und Master Textilkonservator / -restaurator, Abegg-Stiftung
- Schulen für Design, Mode, Textilien weltweit (wie z.B. ESMOD)
Studie über den Werdegang von Fachkräften in der Branche und Analyse der Kompetenzen
Im Auftrag des IBBG führt die Universität Zürich eine Studie über den Werdegang von Berufsleuten in der Branche und eine Kompetenzanalyse durch. Ein Zwischenbericht zur Berufsentwicklung, Kompetenzanalyse und Umfrage unter ehemaligen Auszubildenden wurde soeben veröffentlicht :
