Die Arbeit von Bekleidungsgestalterinnen und -gestaltern ist eine sehr vielfältige Arbeit, die Elemente des Designs und des Handwerks miteinander verbindet. Sie müssen über ein hohes Maß an Kreativität verfügen und ein Gespür für Farben und Formen sowie für Modetrends haben. Sie müssen ein gutes Gespür für Materialien und Fingerfertigkeit haben.

Berufsprofil
Die Erstellung von Schnittmustern und die Herstellung von Kleidungsstücken sind oft kompliziert und erfordern kreative Lösungen. Daher müssen Bekleidungsgestalter/innen integriert denken und handeln sowie Geduld und Ausdauer mitbringen. Die Arbeit im Team erfordert soziale und persönliche Kompetenzen.
Um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, müssen Bekleidungsgestalter/in lernen, ihre Zeit einzuteilen und rationell zu arbeiten. Da sie in ständigem Kontakt mit Kunden stehen, müssen sie daher kommunikativ sein und über gute Manieren verfügen.
Der Beruf bietet vielseitige Möglichkeiten zur Weiterbildung in verschiedenen Bereichen mit guten Karriereaussichten. Die meisten Absolventinnen und Absolventen spezialisieren sich an Höheren Fachschulen und arbeiten dann im mittleren Management der schweizerischen und weltweiten Textilindustrie. Andere bilden sich für Theater und Film weiter oder arbeiten in Näh- und Änderungsateliers oder eröffnen ihr eigenes Atelier.
Designerinnen und Designer von Kleidung...
- beraten Kunden bei der Wahl des Modells und des Stoffes und berücksichtigen dabei nicht nur Modetrends, sondern auch die Persönlichkeit ihrer Kunden und ihren persönlichen Stil. Sie analysieren die Wünsche und Erwartungen der Kunden und erarbeiten stimmige Vorschläge. Sie beraten die Kunden fachkundig über Design, Qualität und Pflege des Produkts. Sie entwerfen auch ihre eigenen Modelle.
- führen Kleidungsstücke von A bis Z aus, von der Erstellung des Schnittmusters und der Berechnung der benötigten Stoffmenge über den Zuschnitt bis hin zur Konfektion. Sie führen Zwischenanproben durch und passen das Modell gegebenenfalls an, um ihren Kunden gut sitzende und gut verarbeitete Kleidungsstücke anzubieten.
- fertigen modische Damenbekleidung für die Konfektion und Maßanfertigung sowie eine Vielzahl von Modellen nach Kundenauftrag an. Auch Änderungen sind Teil des Angebots an die Kunden.
- sind sich der Kosten bewusst, die mit dem Betrieb des Unternehmens verbunden sind führen entsprechende Preiskalkulationen durch.
- verarbeiten eine Vielzahl von Materialien wie feine Seide, Baumwolle, Wolle, Kunstfasern, kostbare Stickereien und Funktionstextilien sowie robuste und unkonventionelle textile Oberflächen.
- arbeiten selbstständig oder im Team.
- organisieren ihre eigene Arbeit nach allgemeinen und betriebsinternen Anweisungen rationell und angemessen und führen ihre Aufgaben unter sorgfältiger Anwendung der Vorschriften zu Umweltschutz, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Hygiene aus.
- sind durch ständige Weiterbildung und einen offenen Blick für aktuelle Trends in der Lage, ihre Arbeitsmethodik ständig anzupassen und zu verbessern.
- einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt, Qualität, Entwicklung und zum Image der Bekleidungsbranche sowie zur Umsetzung von Modetrends leisten.

Die Ausbildung in der École de Couture
Die Arbeit von Bekleidungsgestalterinnen und -gestaltern ist eine sehr vielfältige Arbeit, die Elemente des Designs und des Handwerks miteinander verbindet. Sie müssen über ein hohes Maß an Kreativität verfügen und ein Gespür für Farben und Formen sowie für Modetrends haben. Sie müssen ein gutes Gespür für Materialien und Fingerfertigkeit haben.
Dauer: 3 Jahre
Lehrvertrag :
zwischen dem/der Lernenden, Ecole de Couture als Lehrmeister/in und der Dienststelle für Berufsbildung desKantons Wallis.
Die drei Säulen der Ausbildung :
A) Lehrbetrieb: Praktische Ausbildung in den Produktionsstätten
B) Berufsschule: Schulische Ausbildung, die den Unterricht in den folgenden Bereichen umfasst
Berufskunde, Allgemeinbildung und Sport umfasst.
C) Überbetriebliche Kurse: Unterweisung in den grundlegenden Nähtechniken.
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- in den zweisprachigen Ateliers in Siders (Deutschkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Die Ausbilderinnen sind zweisprachig).
- 3 ½ -4 Tage / Woche
- Programm:
- Erlernen der Handlungskompetenzen unter Anleitung und Aufsicht von Ausbilderinnen und Ausbildern
- Einführung in die Grundtechniken des Nähens, rationelles und umweltfreundliches Arbeiten
- Entwirft Kleidung für den Shop Studio Couture und nach Aufträgen von anderen Shops, Chören, Tanzgruppen, Firmen,... (von der Idee bis zum fertigen Kleidungsstück)
- Maßgeschneiderte Entwürfe für Kunden (von der Beratung bis zur Rechnungsstellung und Übergabe des fertigen Kleidungsstücks)
- Durchführung von Änderungen und Modifikationen für Kunden (dienen gleichzeitig der Analyse von Bekleidungstechniken, Materialien und Lieferungen)
- Projektarbeit.
- Die Auszubildenden führen ein Lerntagebuch. Alle Arbeitsschritte werden beschrieben und mit Fotos und Skizzen dokumentiert.
Das Lerntagebuch kann bei den Abschlussprüfungen eingesehen werden.
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B) 1. Berufskurse - CP
- bei l'Ecole de Couture in Siders
- Simultaner Unterricht auf Deutsch und Französisch
- ½ - 1 Tag / Woche | Lektionen pro Jahr | ||
1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | |
Pos 1. Erarbeitung und Gestaltung von Vorlagen | 120 | 320 | 160 |
- Kundenwünsche analysieren und dokumentieren | |||
- Fasern und Materialien beschreiben | |||
- textile Oberflächen bestimmen | |||
- berufsbezogene Berechnungen durchführen | |||
- Angebote erstellen | |||
- individuelle Modelle entwerfen und entwickeln | |||
- einzelne Schnitte vornehmen | |||
- integrieren und ein eigenes Modell im Rahmen einer Sammlung | |||
Pos 2 Anfertigung von Kleidung | 80 | 60 | 40 |
- den Arbeitsplatz organisieren und die Arbeit vorbereiten | |||
- Materialien schneiden | |||
- Materialien verstärken und fixieren | |||
- die Teile zusammensetzen und in Form bügeln | |||
- Kleidung herstellen und ihre Qualität kontrollieren | |||
Pos 3. Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz | 20 |
B) 2. Kurse in Allgemeinbildung CG
- für deutschsprachige Lernende in der BFO Brig
- für französischsprachige Lehrlinge an der EPCA Sion
- ½ Tag / Woche
1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | |
Sprache und Kommunikation / Gesellschaft | 120 | 120 | 120 |
Sport | 40 | 40 | |
Deutsche Konversation | 40 | 40 | 40 |
C) Die überbetrieblichen Kurse ÜK
- in den zweisprachigen Ateliers in Siders
1. Jahr | CIE 1 | 5 Tage | Einführung, grundlegende Techniken |
CIE 2 | 6 Tage | Teilarbeiten Röcke und Hosen | |
2. Jahr | CIE 3 | 5 Tage | Teilarbeiten Hemd und Kittel |
CIE 4 | 5 Tage | Taschen und Teilarbeiten Jacke | |
3. Jahr | CIE 5 | 4 Tage | Spezielle Finishing-Techniken auf verschiedenen Materialien |
Die Lernenden der privaten Werkstätten besuchen den berufskundlichen und allgemeinbildenden Unterricht sowie die ÜKs mit den Lernenden vonEcole de Couture.

Allgemeine Informationen
Gehalt
Die Auszubildenden der Ecole de Couture im Wallis werden nicht entlohnt.
Kosten
Das Schulgeld wird vom Kanton Wallis subventioniert (für Lehrlinge mit Wohnsitz im Wallis).
Materialkosten sind von den Lernenden zu tragen :
- ca 500.- - 700.- Fr. im ersten Jahr
- ca 100.- - 300.- Fr. in 2ᵉ und 3ᵉ Jahr
Beginn des Lehrstelle
- Vertrag ab dem 1. Juli
- Öffnung der Ateliers und Kurse ab Mitte August
- Der Lehrvertrag beginnt immer am 1. Juli und endet genau 3 Jahre (2 Jahre für EBA) später, am 30. Juni, direkt nach den Abschlussprüfungen.
- Der Zeitraum vom 1. Juli bis zum ersten Arbeitstag im August gilt als Ferienzeit.
Arbeitszeiten
- 40 Stunden / Woche
- 40 Wochen / Jahr, einschließlich berufsbezogener und allgemeinbildender Kurse,
- + 3 Wochen Praktikum nach dem ersten Lehrjahr (für EBA und EFZ), idealerweise im Sommer, und nach dem zweiten Lehrjahr (EFZ)
- + max. 4 Wochen für die Erarbeitung von Dossiers, Projektarbeiten, selbständiges Arbeiten, Mitarbeit und Präsenz bei kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen, Prüfungsvorbereitung.
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag
- 08:15 - 12:15
- 13:15 - 17:15
(Änderungen vorbehalten)
Urlaub
- 5 Wochen je nach Vertrag
Angebot von zusätzlichen Praktika nach der Ausbildung
Kofinanzierung durch Movetia (nationale und internationale Austauschprogramme)
Perspektiven
- Eidgenössischer Fachausweis als Schneider/in, Eidgenössisches Diplom als Schneider/in, berufsbegleitende Ausbildungen, Worb
- Eidgenössische Meisterschaft
- Theaterkostümbildner/in, 1 Jahr, Freiburg
- Theaterkostümbildner/in, 2 Jahre, STF Zürich
- Diplom als Techniker/in HF Mode oder Techniker/in HF Bekleidung, 2 Jahre, STA Lugano
- Bachelor of Arts in Industrie- und Produktdesign, Ausrichtung Modedesign, 3 Jahre, HEAD Genève;
- Patronatstechniker/in , STF Zürich
- Fashion Specialist STF Zürich
- Textilkaufmann/-frau, STF Zürich
- Textilökonom/in HF, STF Zürich
- Produktmanager/in Textil NDS HF, STF Zürich
- Techniker/in HF Textil Fashion Design & Technology, STF Zürich
- Bachelor und Master in Modedesign BA FH, Fachhochschule Basel
- Bachelor und Master Textildesign, Fachhochschule Luzern
- Bachelor und Master Design, Höhere Fachschulen in Lausanne, Zürich, Genf
- Bachelor und Master Textilkonservator / -restaurator, Abegg-Stiftung
- Schulen für Design, Mode, Textilien weltweit (wie z.B. ESMOD)
Studie über den Werdegang von Fachkräften in der Branche und Analyse der Kompetenzen
Im Auftrag des IBBG führt die Universität Zürich eine Studie über den Werdegang von Berufsleuten in der Branche und eine Kompetenzanalyse durch. Ein Zwischenbericht über die Berufsentwicklung, die Kompetenzanalyse und die Befragung ehemaliger Auszubildender wurde veröffentlicht:
